Argumente

Beitrag zur Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene leisten.

Die Mobilität der Schweizer Bevölkerung nimmt weiterhin zu und verschiebt sich zunehmend Richtung Freizeitverkehr. Daher braucht es attraktive Infrastrukturen mit nachhaltigen Angeboten wie den Grimseltunnel. Für die lokale Bevölkerung garantiert der Tunnel Wintersicherheit.

Besonders im Freizeitverkehr nutzen Schweizerinnen und Schweizer nach wie vor stark das Auto. Der Bund ist bestrebt, diesen Anteil zugunsten des öffentlichen Verkehrs zu verschieben. Der Grimseltunnel leistet dazu einen entscheidenden Beitrag. Die Fahrzeiten vom Unterland zu Ferienorten in den Zentralalpen sinken zum Teil markant. Mit Haltestellen in Handeck und Guttannen eröffnet sich Wanderinnen und Wanderern per Bahn ein Paradies. Die Anfahrt mit dem Auto erübrigt sich.

Der Grimseltunnel verbindet Top-Ferienorte der Schweiz. Neue, attraktive Bahnverbindungen zwischen Luzern und Zermatt, Interlaken und Davos, Grindelwald und St. Moritz oder zwischen Montreux und Andermatt werden möglich – nicht über Umwege durchs Mittelland, sondern nahtlos durch prächtige Berglandschaften. Dieses abwechslungsreiche Bahneldorado in den Zentralalpen stimuliert den wertschöpfungsstarken Langsamverkehr.

Der Grimseltunnel schafft neu – frei von Naturgefahren – eine ganzjährige Verbindung zwischen dem Berner Oberland und dem Goms. Das nützt der lokalen Bevölkerung. Zwischen Meiringen (BE) und Oberwald (VS) reduziert sich die Fahrzeit um über 2.5 Stunden. Auch die Fahrzeiten vom Unterland zu Ferienorten in den Zentralalpen sinken zum Teil markant. 

Die Schweizer Schmalspurbahnen sichern beim öffentlichen Verkehr den Service public im Alpenkamm. Der Grimseltunnel schafft neu – frei von Naturgefahren – eine ganzjährige Bahnverbindung zwischen dem Berner Oberland und dem Goms und auf Berner Seite zwischen Guttannen und Innertkirchen.

Nachhaltigen Tourismus und Arbeitsplätze in Bergregionen schaffen.

Die Grimselbahn schafft nachhaltigen Tourismus und dadurch Arbeitsplätze in Bergregionen. Das bringt neue Impulse und Wertschöpfung in periphere Berggebiete.

Heute ist das Schmalspurbahnnetz der Schweiz zweigeteilt. Auf der Südseite sind Zermatt, Andermatt, Disentis, Davos, St. Moritz und Poschiavo durchgehend mit der Bahn erschlossen. Auf der Nordseite sind es Montreux, Gstaad, Interlaken und Luzern. Der neue, 22 Kilometer lange Grimseltunnel verbindet beide Teile und schafft so eines der längsten Schmalspur-Bahnnetze der Welt. Dieses rund 850 Kilometer lange Netz – davon 50 Kilometer Umspurstrecke zwischen Zweisimmen und Interlaken Ost – verbindet die Kantone Waadt, Freiburg, Bern, Obwalden, Nidwalden, Luzern, Wallis, Uri und Graubünden – ein riesiges Plus für die Bergbevölkerung und einen nachhaltigen Tourismus.

Eine Untersuchung der Universität St. Gallen zeigt: Bereits kurz nach dessen Eröffnung werden jährlich rund 400'000 Passagiere durch den Grimseltunnel reisen. Übers ganze Jahr hinweg entspricht dies einer Auslastung von 35 bis 40 Prozent. Für eine Neubaustrecke ist das sehr hoch.

Diese Passagiere und attraktive Tourismus-Angebote bringen dem gesamten zentralen Alpengebiet neue Impulse. Der Grimseltunnel ist damit ein wirksames Instrument zur inneren Erschliessung und Entwicklung der Berggebiete. Er stärkt das wirtschaftliche Potenzial der Gebirgskantone und wirkt damit der Abwanderung entgegen. Allein im Goms (VS), Haslital (BE) und Urserental (UR) ist mit mindestens 35 zusätzlichen Arbeitsplätzen und jährlich rund 5 Millionen Franken zusätzlicher Wertschöpfung zu rechnen. Umgerechnet auf die Stadt Bern entspräche das zusätzlichen 1500 Arbeitsplätzen. Im Berggebiet zählen jede Stelle und jeder Franken!

Das Grimseltunnel-Projekt entspricht auch einer der vier Stossrichtungen des Bundesbeschlusses über die Finanzierung und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (FABI), nämlich: «Die Erreichbarkeit der Tourismusregionen und die Grundversorgung ländlicher Räume sind sicherzustellen.»

Jetzt die Chance nutzen: Infrastrukturen bündeln, Landschaft entlasten.

Das Zeitfenster, um Bahn und Strom zu bündeln, ist in diesen Jahren offen. Denn die Höchstspannungsleitung über den Grimsel von Innertkirchen nach Ulrichen muss dringend erneuert werden. Mit einer Verkabelung können beide Projekte voneinander profitieren – in der Planung, im Bau, aber auch bei der Finanzierung.

Mit einem koordinierten Vorgehen lässt sich ein innovatives und verhältnismässig günstiges Projekt zur Bündelung von Infrastrukturen realisieren, welches gleichzeitig die atemberaubende, teilweise geschützte Landschaft des Grimselgebiets von Strommasten und -leitungen befreit. Eine einmalige Gelegenheit!

Bahnseitig wird eine Finanzierung über den Bahninfrastrukturfonds angestrebt. Stromseitig erfolgt die Finanzierung über den Netznutzungsanteil des Strompreises. Die Gesamtkosten für Bahn und Strom belaufen sich auf rund CHF 600 Mio. Die IG Grimseltunnel setzt alles daran, dass mit dem Bau 2027 gestartet werden kann. In den 2030er-Jahren ist der Grimseltunnel betriebsbereit.